durchZUG | Mai 2021

06 Rund um den Verkehr 0 5’000 10’000 15’000 20’000 25’000 30’000 35’000 40’000 45’000 0 5’000 10’000 15’000 20’000 25’000 30’000 35’000 40’000 45’000 Abschnitt Kolinplatz –Postplatz Personen pro Tag Individualverkehr: 32’000 ÖV: 15’270 (32%) Fahrzeuge pro Tag Individualverkehr: 20’000 ÖV: 785 (4%) Der Kanton Zug ist der Kanton mit der höchsten Autodichte bei gleichzeitig hoher ÖV-Abo-Durchdringung. Was zeigt dies auf? Cyrill Weber: Die Zugerinnen und Zuger leben den Verkehrsmix. Es braucht diese Mischung – vom Auto über den öffentlichen Verkehr bis zum Velo- und Fussgängerver- kehr –, um die Bedürfnisse nach Mobilität auch in Zukunft abdecken zu können. Die zentrale Frage ist, wie wir den zur Verfügung stehenden Raum auf die verschiedenen Verkehrsmittel aufteilen und somit auch den Mix steuern. Da- bei hat der öffentliche Verkehr einen unschlag- baren Vorteil: Wir befördern viele Personen auf wenig Raum. Verkehrsraum, welcher nur beschränkt zur Verfügung steht. Der ÖV ist eine platzsparende Mobilitätsform. Der ÖV hilft also entscheidend mit, Stau zu verringern bzw. Strassen zu entlasten. Das ist korrekt. Besonders deutlich wird dies in der Innenstadt. Auf dem Abschnitt Kolin- platz –Postplatz verkehren rund 20’800 Fahrzeuge pro Tag. Da- von sind 4% ÖV-Fahrzeuge, welche aber 32% der Perso- nen befördern. Man kann sich gut vorstellen, was passieren würde, wenn ein Teil dieser Personen aufs Auto umsteigen würde. Auch die Busse der ZVB stehen zuweilen im Stau. Das ist ein wichtiges Thema. Ein pünkt- licher, zuverlässiger ÖV ist eminent wichtig. Die Fahrgäste sollen rechtzeitig an ihr Ziel kommen, Anschlüsse müssen sichergestellt werden. Steht die ZVB im Stau, können wir diese Aufgabe nicht erfüllen. Die Kunden müssen sich aber auf den ÖV ver- lassen können, damit der ÖV seinen Beitrag zur Gesamt- mobilität leisten und seinen Nutzen stiften kann. Daher braucht er gewisse Rahmenbedingungen. Welche Rahmenbedingungen braucht die ZVB? Es gibt verschiedene Lösungsan- sätze, um die Fahrplanstabilität zu gewähr- leisten. Die Priorisierung bei Ampeln ist eine einfache Massnahme. Etwas weitreichender ist eine eigene Busspur bei Abschnitten mit hohem Verkehrsaufkommen, wobei dies nicht zwingend baulich, sondern auch betrieblich mittels Bevorzugung gelöst werden kann. Mitfahren im flüssigen Pulk der Autos kann eine Lösung sein, wenn an den Knoten und Haltestellen die entsprechenden Priorisierun- gen vorhanden sind. Auch ist zu überlegen, ob alle Verkehrsmittel auf der gleichen Strasse verkehren müssen. Wenn alle auf der gleichen Achse verkehren, muss entsprechend grosser Strassenquerschnitt vorhanden sein. Bei der Trennung der Verkehrsmittel mit hoher und tiefer Geschwindigkeit ist der Verkehr flüssiger und damit effektiver. Davon profitiert auch der ÖV, indem er zuverlässiger verkehren kann. «Der öffentliche Verkehr ist Teil der Lösung.» Die Bevölkerung wächst, die Mobilität nimmt zu. Die ZVB befürwortet das Bestreben des Kantons, das Thema Mobilität gesamtheitlich anzugehen. Cyrill Weber, Unternehmens- leiter der ZVB, legt im Interview dar, welchen Beitrag die ZVB zur Mobilitätslösung liefern kann und welche Mittel sie dazu benötigt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MzA1MTI=