durchZUG | Mai 2021

04 Aus meiner Sicht Baudirektor Florian Weber, wie weit ist Ihre Direktion mit dem Mobilitätskonzept, das bis Ende 2021 vorliegen soll? Florian Weber: Wir befinden uns mit dem Konzept quasi im Schlussspurt. Seit Anfang April dieses Jahres liegt nämlich der kantonale Richtplan öffentlich auf, der die notwendigen Änderungen bezüglich des Mobilitätskonzepts enthält. Was heisst das konkret? Die Bevölkerung ist eingeladen, sich zum Ent- wurf des kantonalen Richtplans zu äussern. Anregungen, Anmerkungen und Vorschläge können bis zum 1. Juni 2021 eingebracht werden. Was muss oder wird im Richtplan geändert be- ziehungsweise ange- passt werden? Neben der Festsetzung des neuen Mittelschul- standorts Ennetsee beim Bahnhof Rotkreuz und den Änderungen zweier weiterer Kapitel werden im Richtplan Leitlinien für die zukünftige Entwicklung im Mobilitätsbereich vorgegeben. Das neue Konzept betrachtet die ganze Mobilitätskette. Das heisst: Neben der Infrastruktur werden der Mensch mit seinen Verhaltensweisen, die Digitalisierung und die Steuerung der Mobilität miteinbezogen. Das hört sich gut an. Aber sind Zugs Gemeinden, Parteien und Interessen- gruppen in die Erarbeitung des Konzepts einbezogen worden? Ja, selbstverständlich. Das Mobilitätskon- zept entstand in einem politisch breit abgestützten Prozess. Einbezogen waren die Gemeinden, Organisationen, Experten und Expertinnen, die Nachbarkantone und verschiedene Bundes- stellen. In Workshops diskutierten diese Grup- pen die zukünftige Mobilität des Kantons Zug. Was sagen Ihre Regierungsratskollegen zum vorliegenden Resultat? Der Regierungsrat hat in einer zweitägigen Klausur die Eckpfeiler der Strategie definiert. Der vom Regierungsrat verabschiedete Ent- wurf wird nun im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung breit diskutiert. Und was passiert nach der Mitwirkungsphase? Nach der öffentlichen Mit- wirkung überarbeitet die Baudirektion die Vorlage zu- handen des Regierungsrats noch einmal. Die Regierung unterbreitet danach die Richt- plananpassung dem Kantonsrat zum Beschluss. «Die Mobilität soll nicht teurer, sondern cleverer werden.» Die Mobilität ist heutzutage in aller Munde. Die Coronakrise hat aufgezeigt, wie schnell und drastisch sich die Mobilität verändern kann. So brachen die Zahlen aufgrund der Telearbeit markant ein. Es ist entsprechend wichtig, dass die Ge- samtmobilität weitsichtig geplant und umfassend durchdacht wird. Die Zuger Verkehrspolitik basiert auf dem kantonalen Richtplan und stützt sich auf das 2001 beschlossene Gesamtverkehrskonzept «PlusPunkt». Der Kantonsrat beauftragte im Jahr 2018 den Regierungsrat, ein Mobilitätskonzept zu erstellen und damit die Leitlinien für die zukünftige Entwicklung im Mobilitätsbereich vorzugeben.

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