durchZUG | Mai 2021

Hinter den Kulissen 19 Vor rund 30 Jahren ist Heinz Fehlmann aus beruflichen Gründen in den Kanton Zug gezo- gen. Und hier hängen geblieben. «Berge, Seen und unvergessliche Sonnenuntergänge – hier gibts einfach alles», schwärmt er. Nach drei Jahrzehnten in der Gastro- branche liess er sich zum Carchauffeur ausbilden und wechselte zur ZVB. «Eine goldrichtige Entscheidung», meint er zufrieden. Doch es war keine Selbst- verständlichkeit, dass Heinz Fehlmann in Zug sesshaft wurde. Denn das Reisen und andere Länder spielten bei ihm schon immer eine grosse Rolle. So war er unter anderem während dreieinhalb Jahren auf einer Segeljacht unter- wegs. «Ich habe den Hochseeschein und chartere auch heute noch regelmässig eine Segeljacht im Ausland, um Land und Leute kennenzulernen.» Ist Heinz Fehlmann nicht auf besagter Segel- jacht anzutreffen, dann bevorzugt im Kanton Zug. Am liebsten in einem Bus auf der Strecke Zug Postplatz –Steinhausen–Cham Bahnhof – Hünenberg–Cham Bahnhof –Zug Postplatz. «Diese Strecke, die ich nur am Samstag fahre, ist sehr kurzweilig, weil man einen grossen Teil des Kantons Zug sieht.» Langweilig ist der Alltag von Heinz Fehlmann sowieso nie. Meist ist er im Frühdienst ein- geteilt, somit beginnt sein Tag um 4 Uhr in der Früh. Bereits beim ersten Kaffee zu Hause liest er auf dem Tablet die ZVB-News und prüft aktuelle Informationen zu Verkehr, Baustellen oder Umleitungen. Im Busdepot der ZVB – «ich komme 20 Minuten vor Arbeitsbe- ginn, da ich den Tag gerne ohne Zeitdruck beginne» – meldet er sich um 5.30 Uhr zum Dienst und erhält alle Informationen zu seinem heutigen Einsatz. Um diesen noch abwechs- lungsreicher zu gestalten, fährt jeder Busfahrer pro Tag zwei bis vier unterschiedliche Linien. Reicht die Zeit, gibts noch einen Kaffee und einen kurzen Schwatz mit den anderen Bus- fahrern. Danach richtet Heinz Fehlmann seinen Arbeitsplatz ein: Kasse platzieren, Steuer- rad, Sprechfunk und Knöpfe reinigen, gefolgt von der Kontrolle des Busses: Funktionieren Blinker und Lichter? Sind die Wischblätter okay? Sitzt der Aussenspiegel korrekt? Sind die Radschrauben fest? Gibt es Lackschäden, Beulen? Ist der Fahrgastraum sauber? Check. Auf gehts an die erste Haltestelle, wo seine eigentliche Arbeit als Busfahrer beginnt. Diese schätzt Heinz Fehlmann sehr. «Die Passagiere mit einem freundlichen ‹Guten Morgen› zu begrüssen, sie von A nach B zu fahren, Tickets auszuhändigen und Fragen zu beantworten – dieser Kundenkontakt und meine selbststän- dige, verantwortungsvolle Arbeit machen mir enorm viel Spass.» Natürlich hat Heinz Fehlmann als Busfahrer auch mit unterschiedlichsten Herausforderun- gen klarzukommen, beispielsweise mit engen Baustellendurchfahrten oder Umleitungen. Oder wenn starker Schneefall herrscht. «Dann frage ich mich: Komme ich überall hin? Sind die Strassen glatt und rutschig? Solche Tage sind manchmal stressig, sodass ich nach meiner Schicht hundemüde ins Bett falle», erzählt er. Aber egal, welche Herausforderung es zu meistern gilt, seinen Humor verliert Heinz Fehlmann nie. «Ich bin ein aufgeschlossener, positiver und zuvorkommender Typ – immer mit einem Lächeln im Gesicht und für einen Spass zu haben», beschreibt er sich selbst. Geschafft, um 13 Uhr endet die Frühschicht von Heinz Fehlmann. Zwar gibts bei der ZVB auch andere Dienste, in denen man immer wieder Pausen von mehreren Stunden, dafür eine Präsenzzeit von bis zu 13 Stunden hat, «aber die mag ich nicht so gerne», meint er lachend. Ist der Bus einwandfrei in Ordnung, übergibt er ihn dem nachfolgenden Fahrer. So, Feierabend – und höchste Zeit für ihn, den nächsten Segeltörn zu planen. Vor Schichtbeginn geniesst Heinz seinen zweiten Kaffee und hält einen kurzen Schwatz mit Kollegen – natürlich mit Abstand. Heinz meldet sich im Depot zu seinem Frühdienst an. «Ich bin ein aufge- schlossener, positiver und zuvorkommender Typ – immer mit einem Lächeln im Gesicht und für einen Spass zu haben.»

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